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Handball

10.06.2011 - Deutsche Handballer buchen die EM-Tickets und feiern den früheren Delitzscher Torhüter

An seinen Paraden verzweifelten die Österreicher: Silvio Heinevetter hielt in der kritischen Phase nach der Pause den Vorsprung fest.

An seinen Paraden verzweifelten die Österreicher: Silvio Heinevetter hielt in der kritischen Phase nach der Pause den Vorsprung fest.
(© AFP)

Innsbruck. Bundestrainer Heiner Brand kann beruhigt abtreten: Die deutschen Handballer fahren in Januar zur EM nach Serbien. Nach dem entscheidenden 28:20-Erfolg in Österreich wurde vor allem Torwart Silvio Heinevetter gefeiert.

Die Chance für Rechtsaußen Robert Weber war vielversprechend. Der Linkshänder flog in den Kreis, um den Anschlusstreffer zum 18:19 für die Österreicher zu erzielen. Bis auf zwei Tore waren sie heran. Zwölf Minuten vor Schluss hatte die deutsche Mannschaft ihre hohe Pausen-Führung (15:8) verspielt, die Partie drohte zu kippen. Doch Weber scheiterte an Heinevetter - der Torhüter krönte seine Leistung mit dieser Parade.

Sie war nicht die spektakulärste, aber die wichtigste. Seine Vorderleute besannen sich, schlossen die Angriffe wieder erfolgreich ab und wussten am Ende, bei wem sie sich zu verdanken hatte. "Heinevetter hat uns gerettet", sagte Kapitän Pascal Hens. Dass die Qualifikation für die EM im nächsten Jahr geschafft war, hatte beim Schlusspfiff noch keiner richtig realisiert. Doch der dafür notwendige Platz zwei in der Gruppe ist dem Team selbst bei einer Niederlage am Sonntag in Trier gegen Lettland nicht mehr zu nehmen.

Den einen oder anderen Schweißausbruch habe ihm die Aufholjagd der Österreicher bereitet, gestand Heiner Brand. "Doch Silvio hat uns im Spiel gehalten." Dabei hatte der viel Gelobte einen Tag vor dem Spiel auch mit Schweißausbrüchen zu kämpfen - aus heiterem Himmel. "Dafür war es gar nicht schlecht", grinste der ehemalige Delitzscher und wirkte geschafft. Die medizinische Abteilung hatte ihn wieder fit bekommen, doch spurlos war alles nicht an ihm vorbei gegangen. Zu sehen war davon allerdings nichts, vor allem Weber wird es bestätigen.

So endete der Auftritt der deutschen Mannschaft am Mittwochabend in der Olympiahalle von Innsbruck mit einem überzeugenden Sieg und der intakten Chance, sich über die EM doch noch für Olympia in London zu qualifizieren. Daran waren nach dem WM-Desaster im Januar in Schweden erhebliche Zweifel aufgekommen. Wegen des enttäuschenden 11. Platzes, vor allem aber wegen der Darbietungen auf dem Parkett. Die waren so dürftig, dass Brand sich zum Rücktritt entschloss - am 30. Juni endet seine Amtszeit als Bundestrainer. Er wird künftig als Manager beim Deutschen Handball-Bund arbeiten. Sein Nachfolger steht noch nicht fest, aber dass es auf Martin Heuberger, den bisherigen Assistenten hinausläuft, gilt als wahrscheinlich.

Man könne nicht sagen, dass die Mannschaft der Konstellation wegen für Brand gespielt habe, wehrte Heinevetter ab. "Das hat keine Rolle gespielt. Wir wollten einfach ein gutes Spiel machen." Bis auf den Start in die zweite Hälfte gelang dies auch, und daran hatten alle ihren Anteil. Die Last war auf viele Schultern verteilt. Dass sich elf der 14 deutschen Feldspieler in die Torschützenliste eintrugen (Hens war mit sechs Treffern erfolgreichster Werfer), ist ein Beleg dafür. "Aber wie sich alle hinten in der Deckung reingekniet haben, das war schon enorm", fand Heinevetter.

Brands Ära endet nicht mit einer Enttäuschung, weil die kritische Phase überstanden wurde: "Die Mannschaft hat sich selbst wieder aus den Sumpf gezogen." Er habe immer gewusst, über welches Potenzial sie verfüge. Abzurufen seien die Qualitäten aber nur mit Kampf und Leidenschaft. "Das war heute schon in Ordnung", sagte der Bundestrainer, der auch von Heinevetter Lob erhielt: "Heiner Brand hat uns sehr gut eingestellt. Man sieht, diese Mannschaft kann man trainieren, wenn man sie ab und zu ein bisschen laufen lässt." Das hörte sich wie ein Ruf nach mehr Selbstständigkeit an. Doch darauf wollte Heinevetter nicht eingehen. Er hatte mit dem Schweiß zu kämpfen, der in Strömen floss.

Quelle: LVZ, 10.Juni 2011, Winfried Wächter

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