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Fußball

01.11.2014 - DFB vergibt Prädikat „Eliteschulen des Fußballs“ nach Leipzig

Während im Hintergrund das RB-Internat wächst und gedeiht, feiern die A-Junioren das 3:0 gegen Dynamo Dresden.

Während im Hintergrund das RB-Internat wächst und gedeiht, feiern die A-Junioren das 3:0 gegen Dynamo Dresden.
(© Foto: Christian Modla)

RB-Junioren erstürmen mit 3:0 gegen Dynamo Bundesliga-Spitze 

Von Frank Schober
Leipzig. Seit die Schwaben Frieder Schrof und Thomas Albeck dem RB-Nachwuchs ab Januar 2013 neuen Schwung verliehen, hatten sie unter anderem ein Ziel vor Augen: Das Leistungszentrum so auszubauen, dass der DFB an Leipzig das bundesweit umkämpfte Prädikat „Eliteschulen des Fußballs“ vergibt. Dieser Zwischenschritt ist erreicht, auch wenn am Cottaweg noch viel zu tun ist, die Arbeiten am künftigen Internat in vollem Gange sind. Am Montag wird sich die geballte Fußball-Prominenz im Sportgymnasium Marschnerstraße zur Feierstunde die Ehre geben.

„Das Prädikat ist eine hohe Wertschätzung für eine optimale Zusammenarbeit zwischen uns und den Schulen“, sagt Thomas Albeck (58). Für den Leiter des Nachwuchsleistungszentrums ist dieser Erfolg „fast so viel wert wie der deutsche Jugendmeistertitel“. Nun ja, vielleicht kann sich RB ja im Sommer 2015 den ersten Titel angeln. Gestern stürmten die A-Junioren vor 250 Zuschauern – zumindest für eine Nacht – mit einem 3:0 gegen Dynamo Dresden an die Bundesliga- Spitze der Nord/Nordost-Staffel.
Die Mannschaft von Trainer Frank Leicht ist ein gutes Beispiel für verschiedene duale Karrieren: Der zweifache Torschütze und kroatische U18-Auswahlspieler Patrik Dzalto – er kam 2013 aus Kaiserslautern – lernt an der Rahn-Fachoberschule im Graphischen Viertel. Der ehemalige Schmöllner Anthony Barylla – der 17-Jährige traf zum 3:0 – absolviert über den TSC/Tenbukan Leipzig-Südost eine kaufmännische Ausbildung. Acht Spieler der A-Junioren machen ihr Abi am Sportgymnasium. Weitere Partner sind die Gutenberg- und die Sport-Oberschule. „105 unserer Spieler lernen an den Partner-Einrichtungen. Über ein so breites Bildungsangebot verfügen nur wenige Fußball-Zentren in Deutschland“, meint Thomas Albeck, der von einem „Quantensprung“ spricht, der in den vergangenen zwei Jahren gelungen sei.

Längst nicht jeder der 36 Profi-Standorte kann sich mit dem Prädikat Eliteschule schmücken. Leipzig ist die Nummer 33 in Deutschland. In den neuen Bundesländern wurden zuvor bereits Berlin, Chemnitz, Cottbus, Dresden, Jena, Magdeburg und Rostock sowie im weiblichen Bereich Potsdam geehrt. Laut Albeck habe RB mit seinen Partnerschulen bereits seit einem Jahr die 18 „harten DFB-Kriterien“ erfüllt. Nun habe der Verband alles sorgfältig geprüft und schreitet am Montag zur Tat.

Würden die Aufnahme-Regeln an die sportbetonten Schulen im Freistaat knallhart ausgelegt, stünde es gar nicht so gut um König Fußball. „Das Abschneiden bei den Olympischen Spielen ist für den Landessportbund das wichtigste Kriterium“, erklärt Thomas Albeck. Fußball und Olympia? Lange nichts gehört – zumindest bei den Männern. „Wir können bei Olympia ja nur mit einer U21 spielen. Zuletzt haben wir sogar meist die Qualifikation verpasst. Daher sind wir nur B-Sportart.“ Doch hier greift die gesellschaftliche Bedeutung des Fußballs. Tatsächlich wäre es nur schwer zu vermitteln, wenn ausgerechnet im Land des Weltmeisters, der für seine Talentförderung weltweite Anerkennung genießt, die Türen an den Sportgymnasien geschlossen blieben.

Mit dem Gymnasium allein ist es aber nicht getan. Zwar sind die Bedingungen aufgrund der kurzen Wege zu den Trainingsstätten in der Marschnerstraße ideal. „Aber es ergibt keinen Sinn, jeden Jugendlichen durchs Abitur zu prügeln“, meint Sabine Schiefer – natürlich im übertragenen Sinn. Die pädagogische Leiterin des RB-Nachwuchszentrums – diese hauptamtliche Stelle gibt es seit 15 Monaten – bietet über den Verein jede Menge Nachhilfestunden in den Problemfächern Mathematik, Physik oder Englisch an, wobei sie betont: „Wir versuchen das so zu vermitteln, dass die Spieler die Nachhilfe nicht als Strafe auffassen.“ Gelernt werde mehr und mehr während der Auswärtsfahrten bis nach Kiel oder Hamburg, für die es freitags schon mal verkürzten Unterricht gibt.

Gemeinsam mit ihrem Ehemann Christoph leitet Sabine Schiefer das RB-Internat, das sich derzeit noch in der DFB-Schule „Egidius Braun“ Abtnaundorf befindet. In den Fahrdienst sowie in Personal- und Sachmittel fließen jährlich auch 30 000 Euro vom DFB. Thomas Albeck betont, dass 54 Prozent von Jogi Löws Weltmeister-Team aus einer Eliteschule hervorgegangen sind. Die Tendenz steigt. Bei den aktuellen U19-Europameistern um RB-Talent Joshua Kimmich seien es 74 Prozent.

Höfliche Umgangsformen gehören übrigens nicht zu den 18 DFB-Kriterien an eine Eliteschule. Wer aber am Cottaweg als Trainings-Kiebitz auftaucht, dem fällt auf: Jeder Erwachsene wird von den Spielern gegrüßt. Dies registrieren auch die Lehrer mit Wohlwollen.  

Leipziger Volkszeitung, 1.11.2014

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