Judo
07.03.2014 - U18-Nachwuchs des Judo-Bundesstützpunktes glänzt bei deutschen Meisterschaften
Paul Pink holt Gold nach Grimma
Drei junge Judo-Männer des Leipziger Bundesstützpunktes waren mit Medaillen-Ambitionen zu den deutschen U18-Meisterschaften nach Herne gereist. Für alle drei erfüllte sich das große Ziel von Edelmetall, überraschend standen am Ende sogar vier Sportgymnasiasten auf dem Treppchen. Gold erkämpfte Paul Pink (15) vom JV Grimma. Über Bronze freuten sich Florian Pachel (16), Emil Hennebach (15) und ganz überraschend auch der erst 14-jährige Valentin Hethke vom JCL.
Drei Mal Silber hatten die Sprösslinge der früheren Top-Judoka Heike und Ramon Pink in den vergangenen Jahren schon gesammelt - alle drei Silbermedaillen gingen auf das Konto des 18-jährigen Philip. Nun war es seinem drei Jahre jüngeren Bruder vorbehalten, das erste Gold mit nach Hause zu bringen. Zur moralischen Unterstützung des "Kleinen" - er kämpft immerhin auch schon im 90-Kilo-Limit - war auch Philip mit nach Herne gereist. Auf der Erwärmungs-Matte konnte er dem Bruder aber nicht helfen, da er nach einem im Vorjahr erlittenen Kreuzbandriss noch nicht wieder fit ist.
Für Paul Pink brachte der Auftritt in Herne einen Quantensprung gegenüber dem Vorjahr, als er bei seiner ersten DM-Teilnahme (in der 81-kg-Klasse) als Neunter Lehrgeld zahlte. "Diesmal hat er souverän gekämpft. Vier seiner fünf Kämpfe hat er vorzeitig mit Punkt gewonnen, im engen Finale hat er seinen Yuko gut über die Zeit gebracht", sagte Landestrainer Roman Schulze, der in 14 Tagen auf weitere große Taten beim internationalen Turnier in Bremen hofft. Wenn alles ideal läuft, wird die U18-EM im Juli in Athen zum Thema.
Für den Erfolg zeichnet ein bestens funktionierendes Trainertrio verantwortlich. Roman Schulze, der mit der U18 und U21 gleich zwei Altersbereiche verantwortet, erhält seit geraumer Zeit durch die Sportstudenten Stefan Leonhardt und Denis Herbst tatkräftige Unterstützung. Dieses Duo kümmert sich vorrangig um die jüngeren Jahrgänge, die besonders erfolgreich waren. Ein wichtiges Erfolgsrezept: Neben sehr hartem Training - unter anderem dem Skilager auf dem Rabenberg mit den letzten Schneeresten - gab es in der ersten Ferienwoche zum Luftholen und Krafttanken frei.
Dass es in der weiblichen U18 nicht zu einer Medaille reichte, bezeichnete Landesverbands-Sportkoordinator Ingo Friedrich als enttäuschend: "Wir sind aber noch früh in der Saison. Wenn alle Verletzungen ausgeheilt sind, haben wir auf internationaler Bühne noch alle Möglichkeiten."
Frank Schober
Leipziger Volkszeitung, 7.3.2014