Judo
29.02.2016 - Olympia-Quali: Judoka Yacoub Siebter in Prag
Prag. Judoka Simon Yacoub ist seinem Traum von der Olympiateilnahme am Sonnabend in Prag einen Schritt näher gekommen. Bei seinem vorletzten Rio-Qualifikationsturnier feierte der für Palästina startende Leipziger zwei Siege und landete in der 60-kg-Klasse unter 33 Startern auf Platz sieben. Dabei war der Einsatz des 26-Jährigen nach einem acht Tage zuvor in Düsseldorf erlittenen Schädel-Hirn-Trauma bis wenige Stunden vor Turnierbeginn ungewiss. „Dann bin ich aber erstaunlich gut ins Turnier reingekommen“, sagte der JCL-Mann, der zunächst einen Außenseiter aus Madagaskar deutlich beherrschte und mit 0:2 Strafen besiegte.
Der nächste Kontrahent aus Frankreich war ein ganz anderes Kaliber, doch Yacoub übernahm in Rückstand liegend dessen Aktion und feierte einen umjubelten Ippon-Sieg am Boden. „Das war mein erster Armhebel überhaupt“, sagte der Leipziger, der in seiner bisherigen Karriere am Boden mit Würge und Festhalte gepunktet hatte und sich nun endlich als vollkommener Judoka fühlen kann. Dass er im Beisein seiner Familie den Halbfinal-Einzug gegen einen tschechischen Lokalmatador verpasste und in der Hoffnungsrunde gegen einen Russen verlor, sei schade gewesen. „Aber insgesamt war es ein großer Judo-Tag für Taucha.“ Damit meinte Yacoub auch den deutschen U18-Titel, den Niels Blagnies am Samstag in Herne errang. fs
Leipziger Volkszeitung, 29.2.2016