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Wasserspringen

12.03.2011 - Wasserspringen EM 2011: Silber für Hausding/Feck

Turin. Die Wasserspringer Patrick Hausding und Stephan Feck haben in Turin ihre EM-Silbermedaille des Vorjahres verteidigt, aber Synchron-Gold um 13 Punkte verpasst. Bis zum vorletzten Durchgang hatte das Duo aus Berlin und Leipzig geführt, ihre überragende Pflicht wurde mit der zweifachen Traumnote 10 gekrönt.

Hausding gilt in Springer-Kreisen als Katze, die nie die Körperbeherrschung verliert und immer sicher landet, wenn sie aus dem dritten Stock stürzt - oder halt vom Drei-Meter-Brett ins Wasser. Gestern musste der Berliner diese Fähigkeit unter Beweis stellen, als er seinen schwersten Sprung nach einem "Drecks-Anlauf" irgendwie noch rettete. Der 22-Jährige war beim Auerbachsalto mit dem Fuß weggerutscht und ruderte in der Luft mächtig. Dies bekam Stephan Feck zwei Meter nebenan mit. Und der Leipziger schaffte es, sich nicht verunsichern zu lassen. Letztlich retteten Hausding/Feck die Silbermedaille, doch zugleich verloren sie den möglichen Titel.

Niemand war auf Hausding sauer, der Noten um 5,5 auf den verkorksten Sprung erhielt. "Er hat schon so oft die Kohlen aus dem Feuer geholt", sagte der Leipziger Coach Uwe Fischer. Bundestrainer Lutz Buschkow schaute nach vorn: "Die Pflicht war sehr schön, in der Kür gibt es Reserven. Nun greifen wir bei der WM an." Normalerweise muss man in Europa die Nummer eins sein, um in der Welt aufs Treppchen zu kommen. Hausding freut sich schon auf die Revanche in Schanghai. "Die Europäer haben mächtig aufgeholt, es wird ein sehr harter Kampf." Nur die besten drei Duos sichern ihren Ländern im Juli in Schanghai die direkte Olympia-Fahrkarte. Alle anderen müssen bis zum Weltcup ein halbes Jahr in die Warteschleife.

Hausding und Feck brillierten gestern einmal mehr mit ihrer Eleganz. Doch die Russen waren als Zweite und Dritte im Einzel die Favoriten, weil sie das schwerste Programm zeigten. Der Schwierigkeitsgrad der Sprünge war ein beherrschendes Thema. Vor allem Stephan Feck steht in der Pflicht nachzurüsten. Im Einzel sprang er im Vergleich zum besten Russen nur 89 Prozent von dessen Programm, im Synchron waren es gestern 93 Prozent. Buschkow erwartet, dass der Leipziger seine Kürsprünge "männlicher gestaltet".
"Ich weiß selbst, dass ich aufstocken muss", sagte der DHfK-Mann. Vor 20 Jahren galt der Multiplikator 3,0 im Wasserspringen als Nonplusultra. Feck hat solche Sprünge noch im Programm, doch mittlerweile geht es bis auf 3,9. "Mit 3,0 kann man in so einem Feld einfach nur nach Hause gehen", meinte der Leipziger, der momentan entschuldigt ist. Denn im Herbst, wenn die Sprünge erlernt werden, robbte er bei der Bundeswehr durch den Dreck.

Aufgrund des fehlenden Trainings ist es erstaunlich, wie stark sich der 21-Jährige derzeit präsentiert. "Dabei fühle ich mich gar nicht fit, sondern bei 85 bis 90 Prozent." Der absolute Tiefpunkt vor 14 Tagen bei den deutschen Meisterschaften hat sich in Turin zum Glück nicht wiederholt. Am Morgen des Synchron-Wettkampfes tat ihm in Berlin alles weh, da wäre er am liebsten liegen geblieben. Es folgte ein ordentlicher Anraunzer des Trainers, was nur noch selten vorkommt. "Das war schon in Ordnung so", meinte Feck: "Früher muss es ja schlimmer gewesen sein." Brita Baldus kann ein Lied davon singen. Sie wurde 1993 zwei Stunden nach einem Mega-Crash mit ihrem Trainer Europameisterin. Gestern in Turin war die Stimmung schon um 6.20 Uhr beim Frühstück gut - und es wurde eine in voller Harmonie erkämpfte Silbermedaille.
Frank Schober

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